Ramset: So geht der Jass um die Wurst

Ramset: So geht der Jass um die Wurst

Beim «Ramset» (oder auch als «Ramsen» oder «Ramser» bezeichnet) wird wortwörtlich um die Wurst gejasst. Wie geht Ramset? Was ist der «Bälli» und wer gewinnt am Schluss die Wurst? Wir erklären, wie der Ramset-Jass geht.

Um was geht es beim Ramsen oder Ramset?

Beim Ramset geht es sprichwörtlich um die Wurst. Dabei kauft der Wirt (oder ein Spieler) Würste ein. Die Spieler teilen sich die Einkaufssumme der Würste und zahlen den Betrag vor dem Spiel. Der Gewinner der Runde gewinnt alle Würste. Teilweise wird nicht nur um Würste, sondern auch um andere Esswaren wie Wein oder Käse gespielt.  

Wo und wann wird Ramset gespielt?

Ramset wird normalerweise um die Neujahrszeit in einem Restaurant gespielt. Verbreitet ist Ramset im Emmental. Im Schweizer Jassverzeichnis waren auch bereits Turniere aus anderen Berner Regionen oder dem Kanton Freiburg eingetragen.

Beim Ramsen wird sprichwörtlich um die Wurst gejasst
Beim Ramsen wird sprichwörtlich um die Wurst gejasst

Anleitung: So wird Ramset gespielt

Ramset wird regional unterschiedlich gespielt. Daher sollten die Regeln vor dem Spiel nochmals geklärt werden. Folgend finden Sie eine allgemeine Anleitung, um Ramset zu spielen.

Anzahl Spieler bei Ramset & Blinden

Ramset kann von 2 bis 6 Spielern gespielt werden. Gespielt wird ohne die vier Sechser und somit mit 32 Jasskarten. Verteilt werden jedem Spieler 5 Karten (zuerst 3 und dann 2). Bevor sich der Verteiler selbst Karten verteilt, verteilt er fünf Karten für einen «Austausch-Haufen» der als «Blinden» bezeichnet wird. Bei 6 Spieler entfällt der «Blinde». Die restlichen Karten werden auf die Seite gelegt.

Der Spieler rechts vom Verteiler kann entscheiden, ob er den «Blinden» will. Wenn nicht, kann sich jeder Spieler der Reihe nach für den Blinden entscheiden (am Schluss der Verteiler).

Die Stechwerte der Karten & «Bälli»

Die höchste Karte im Spiel ist das Ass der Trumpffarbe. Danach folgt der «Bälli» (oder auch «Belli» geschrieben). Das «Bälli» ist bei den Deutschschweizer Karten der Schellen-Siebner, bei den Französischen Jasskarten die Ecken-Sieben. Nach dem «Bälli» folgt der König, Ober/Dame, Under/Bube, Banner/Zehner, Neuner, Achter und Siebner der Trumpffarbe. Unten ein Beispiel der Reihenfolge, wenn die Farbe Schaufel Trumpf ist.

Die Reihenfolge der Stechwerte beim Ramset mit Schaufel als Turmpf und dem Bälli
Die Reihenfolge der Stechwerte beim Ramset mit Schaufel als Turmpf und dem Bälli

Trumpf bestimmen, Rauben und mitspielen

Die oberste Karte vom Stock wird gekehrt, und zeigt die Trumpffarbe an. Wird bspw. der Rosen-König aufgedeckt, ist «Rosen» Trumpf. Sofern der Verteiler am Spiel teilnimmt, kann er die aufgedeckte Karte mit einer beliebigen seiner Karten «rauben» (=tauschen). Wird der «Bälli» aufgedeckt, wird noch eine weitere Karte aufgedeckt, welche den Trumpf bestimmt (der Verteiler kann beide Karten mit zwei seiner Karten tauschen bzw. rauben). Nimmt der Verteiler den «Blinden», darf er nicht aufgedeckten Karten nicht rauben.

Offizielles Jassreglement

Der Verteiler fragt der Reihe nach allem Spieler, ob sie mitspielen oder nicht. Das Mitspielen ist freiwillig. Wer den «Blinden» nimmt, muss mitspielen. Auch wenn der Verteiler die Karten raubt, muss er mitspielen. Das Rauben muss übrigens vor dem ersten Ausspiel einer Karte erfolgen. Zudem dürfen abgelegte Karten (aus dem Rauben oder Tauschen mit dem Blinden) nicht mehr eingesehen werden.

Leih halten (farben) beim Spielen

Sobald das Spiel beginnt, muss man «leih halten» bzw. «farben». Das heisst, die ausgespielte Farbe muss gehalten werden. So lange Leih gehalten werden kann, darf nicht gestochen werden. Untertrumpfen ist nur erlaubt, wenn nicht überstochen werden kann. Hat der erstausspielende Spieler (Vorhand) das Trumpf-Ass, muss er damit beginnen.

Die Zählweise beim Ramset

Beim Ramset zählen nicht die Punkte der Karten, sondern die Stiche. Jeder Stich ergibt einen Punkt bzw. einen Strich. Wer zuerst 21 Striche (Punkte) hat, hat gewonnen. Wer mitspielt und keinen Stich macht, kassiert einen Nuller (oder «Härdöpfel»). Ein solcher Nuller muss durch einen zusätzlichen Strich (Punkt) abverdient werden.

Der Gewinner erhält alle Esswaren für sich. Für eine neue Runde auf 21 Striche werden die Spieler neu ausgelost.

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