Swisscom ersetzt Bluewin-Jass durch Jass Fédéral

Swisscom hat ihren beliebten Bluewin-Jass geschlossen. Als Alternative hat Swisscom den «Jass Fédéral» entworfen. Der Nachfolger vom Bluewin-Jass sei «besser und schneller» sagt Swisscom. Doch der neue «Jass Fédéral» stösst bei einigen Jassern auf Kritik. Mehr dazu finden Sie hier.

Besser & Schneller

«Wir haben den Bluewin Jass besser, schneller und auf allen Geräten zugänglich gemacht. Neu können Sie Ihren Jass nicht nur am Computer, sondern auch auf dem Tablet und Smartphone klopfen», so kommuniziert Swisscom auf seiner Seite über die Schliessung vom Bluewin-Jass. Doch Swisscom hat sich nicht aus dem Jass-Business zurückgezogen, sondern einen neuen Jass erstellt. Unter www.jassfederal.ch hat Swisscom sein neues Jass-Programm veröffentlicht.

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Auslöser war veraltete Technologie

Doch warum schliesst Swisscom seinen beliebten Bluewin-Jass und stösst so seinen unzähligen registrierten Jassern und Jasserinnen vor den Kopf? Schuld ist die Technologie: Der Bluewin-Jass wurde auf der Flash-Technologie aufgesetzt. Diese Flash-Technologie gilt heute als überholt und als sicherheitsanfällig. Bereits heute ist bekannt, dass Flash 2020 von seinem Hersteller eingestellt wird. Die meisten Browser werden Flash bis dann nicht mehr unterstützen. Oder anders gesagt: Spätestens 2020 wäre der alte Bluewin-Jass gar nicht mehr spielbar.

Neu setzt Swisscom auf die HTML5-Technologie. Diese Technologie bietet den Vorteil, dass sich das Design auch auf kleineren Geräten (wie Tablet oder Smartphones) optimal anpassen lässt. Somit kann unterwegs über das Internet gejasst werden.

Bluewin-Jass-Fans toben

Dieses neue Design, scheint nicht allen gefallen. Im Swisscom-Forum toben die langjährigen Anhänger vom Bluewin-Jass. Inzwischen gab es so viele negative Nachrichten, dass Swisscom nur noch sehr selten im Forum Stellung nimmt. Nachrichten wie «für mich ist dieser Jass nicht nachvollziehbar, da sind keine Profis dahinter» sind gang und gäbe seit der Einführung von Jass Fédéral. Ein älterer Forum-Benutzer (77) fasst die Rückmeldungen passend zusammen: «Wir Senioren würden uns freuen, wenn die Swisscom das Spiel so lässt wie es ist… Also, liebe Swisscom, lasst uns weiterjassen».

Swisscom scheint also ihre grösste Jass-Zielgruppe aus den Augen verloren zu haben. Und dies sind vorwiegende ältere Personen. Während die jüngeren wohl noch Freude habe, auf dem Smartphone jassen zu können, jassen viele ältere Menschen oft auf dem «normalen» Computer oder einem grösseren Tablet.

Umstellung war radikal

Swisscom selber ist es bewusst, «dass wir mit dem jassfederal.ch nicht den Geschmack aller Benutzer treffen können». Doch man fragt sich, musste der Umbruch so radikal erfolgen? Warum ist das Design nicht an das alte angelehnt? Warum erfand man einen neuen Namen dafür und eine eigene Internetadresse und warum wurden die Spielstände und Spielnamen gelöscht?

Eine Antwort darauf wird wohl sein, dass Swisscom das ganze kostenlos anbietet – aber dennoch Kosten für die Entwicklung und den Unterhalt des Programms hat. Alte Technologien aufrechtzuerhalten ist teuer. Mit der neuen Lösung sollen sich die Kosten im Zaun halten. Zudem hat die Konkurrenz an guten Online-Jass-Angeboten zugenommen. Dennoch möchte sich Swisscom nicht ganz vom Online-Jass-Markt verabschieden und verspricht immerhin laufend Fehler zu korrigieren und fehlende Funktionen nachzuliefern.

Interview mit Portal-Leiter

Inzwischen haben wir mit dem Portal-Leiter von Bluewin gesprochen. Hier lesen Sie das Interview dazu.

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