Spielregeln Troggu

Spielregeln Troggu

Troggu ist ein Schweizer Kartenspiel aus der Tarock-Familie. Ähnlich wie Troccas wird Troggu nur vereinzelt in einzelnen Regionen gespielt. Georg Burgener hat uns die Spielregeln zur Verfügung gespielt, wie Troggu in der Regon Eisten-Stalden aus dem Walliser Bezirk Visp gespielt wird. Hier finden Sie die allgemeine Troggu-Spielregeln und Anleitungen wie es mit verschiedenen Anzahl Personen gespielt werden kann.

Die Troggu-Spielkarten

Gespielt wird mit 62 Spielkarten, den “1JJ Swiss Tarot Cards” von AGM Müller. Untenstehend sind einige Spielkarten und das Kartencover abgebildet.

Die Nummer der Spielarten haben folgende Originalnamen und passende deutsche Namen:

NummerOriginalnamenDeutscher Name
ILe bateleurDer Magier
IIJunonJunon
IIIL’imperartriceDie Herrscherin
IIIIL’empereurDer Herrscher
VJupiterJupiter
VIL’amoureuxDie Liebenden
VIILe chariotDer Wagen
VIIILa justiceGerechtigkeit
VIIIIL’eremiteDer Eremit
XLa roue de fortuneDas Rad des Schicksals
XILa forceDie Kraft
XIILe penduDer Gehängte
XIIILa MortDer Tod
XIIIITemperanceDie Mässigkeit
XVLe diableDer Teufel
XVILa maison dieuDer Turm
XVIIL’etoileDer Stern
XVIIILa luneDer Mond
XVIIIILe soleilDie Sonne
XXLe jugementDas Gericht
XXILe mondeDie Welt
o. Nr.Le matDer Narr

Die Farben und Wertigkeit der Troggu-Karten

Es gibt folgende Farben bei den Troggu-Spielkarten:

  • Guppe (Kelche)
  • Roose (Münze)
  • Stäcke (Stäbe)
  • Schwärte (Schwerter)
  • Mund (XXI)
  • Bagat (Der Magier I)
  • Narr

Neben den 21 Trogge und dem Narr (Le Mat) gibt es noch folgende Karten:

Spielkarten
 +  je 10 Karten (Kelche und Münze)KönigKöniginRitterBube123456
 +  je 10 Karten (Stäbe und Schwerter)KönigKöniginRitterBube1098765
Die Wertigkeit der Zahlkarten ist bei den Farben aber unterschiedlich (linke Karte sticht rechte Karte)

Dies ergibt insgesamt 62 Spielkarten und ein Punktetotal von 114 Punke. Die Wertigkeit der Zahlkarten ist bei den Farben aber unterschiedlich (linke Karte sticht rechte Karte). Die restlichen Karten ergeben folgende Punkte:

KartePunkte
Trogge XXI, Trogge I, Trogge Narr, Könige5 Punkte
Königinnen4 Punkte
Ritter3 Punkte
Buben2 Punkte
Alle restlichen Karten1 Punkt

Allgemeine Spielregeln für Troggu

  • Es gibt total 114 Punkte, wer mehr als 57 Punkte hat, ist der Sieger. Jeder Sieger erhält einen Strich, wer am Schluss die meisten Striche hat ist der Tagessieger.
  • Es kann jede beliebige Karte ausgespielt werden ausser dem Narr (er hat kein Stichwert), beim Narru (Tappinu) ist er aber die höchste Trumpfkarte und kann angespielt werden.
  • Wird eine Farbe ausgespielt: müssen die Mitspieler dieselbe Farbe spielen, sie dürfen keine Trogge spielen, hat ein Mitspieler diese Farbe nicht, muss er zwingend eine Trogge spielen, hat er auch keine Troggen, kann er eine beliebige Karte spielen. Die stärkste Farbe gewinnt den Stich, hat ein Spieler keine Farbe gewinnt er den Stich mit einer Trogge. Haben zwei Spieler keine Farbe gewinnt die höhere Trogge den Stich.
  • Wird eine Trogge ausgespielt: müssen die Mitspieler auch Troggen spielen, ausser einer hat keine Troggen. Der Spieler mit der stärksten Trogge gewinnt den Stich.
  • Hat ein Mitspieler von Anfang an keine Troggen, kann er beliebige Farben spielen.(z.B. er kann auf «Stäcke» «Roose» geben)
  • Der Narr (Le Mat) ist bei drei, sieben und acht Spielern die höchste Trogge.
  • Bei vier, fünf und sechs Spielern hat der Narr keinen Stichwert. Er kann anstelle einer Trogge verdeckt abgelegt werden und der Gegenspieler, der den Stich gewinnt, erhält zum Ausgleich eine beliebige Karte vom gespielten Stapel mit 1 Punkt Wert.
  • Der Mund XXI kann nie als Helfer gewählt werden. Normalerweise wird XX gewählt.
  • In den Schgart und ins Tappi können keine 5 Punkte Karten abgelegt werden. Ausnahme, wenn der Kartengeber alle 4 Könige hat, kann er 2 Könige ablegen. Punktwert vom Schgart gehört dem Kartengeber. Punktwert vom Tappi gehört dem Spieler mit dem Narr.
  • Beim Schgart wird darauf geachtet, dass man möglichst eine Farbe ablegen kann und dadurch einen wertvollen Stich mit Trogge machen kann.
  • Es stelltsich erst während dem Spielverlauf heraus, wer der Partner ist.

Spielregeln für drei Spieler (Narru, Tappinu)

  • Bei diesem Spiel ist der Narr die stärkste Trogge (stärker als der Mund XXI).
  • Jeder Spieler erhält 19 Karten, 5 Karten gehen verdeckt ins Tappi. Der Spieler, der den Narr hat, kann das Tappi holen und legt 5 nicht passende Karten ab. Ist der Narr im Tappi, kann ihn der Spieler neben dem Kartengeber holen.
  • Der Spieler mit dem Narr spielt alleine gegen die beiden Mitspieler.
  • Der Spieler mit dem Narr beginnt das Spiel.

Spielregeln für vier Spieler (Chinigu)

  • Jeder Spieler erhält 15 Karten, der Kartengeber 17 Karten, er kann 2 nicht passende Karten ablegen (Schgart).
  • Der Kartengeber wünscht einen König als Helfer (sollte er alle vier Könige selber haben eine Königin). Der Mitspieler, der den gewünschten König hat, ist sein Partner.
  • .Der Spieler neben dem Kartengeber beginnt das Spiel.

Spielregeln für fünf Spieler (uf eis ga)

  • Jeder Spieler erhält 12 Karten, der Kartengeber 14 Karten, er kann 2 nicht passende Karten ablegen (Schgart).
  • Der erste Spieler neben dem Kartengeber kann (falls er gute Karten hat) Uf eis ga, (will er nicht, sagt er weiter, der nächste Spieler neben ihm übernimmt usw. bis zum Kartengeber) dabei legt er eine nicht passende Karte verdeckt auf den Tisch.
  • Jeder nachfolgende Spieler kann sagen Ich ga in miine, und wünscht sich eine hohe Trogge (Ausnahme Mund XXI) die in seinem Kartenblatt fehlt (z.B. XX). Der Spieler mit der gewünschten Trogga (z.B. XX) ist dann sein Partner. In diesem Fall nimmt der erste Spieler die verdeckte Karte zurück in sein Kartenblatt.
  • Sagt kein Spieler Ich ga in miine kommt der erste Spieler mit der verdeckt abgelegten Karte wieder ins Spiel. Er kann eine beliebige hohe Trogge (z.B. XVIII) verlangen, als Ausgleich erhält der Mitspieler die verdeckte Karte. Zusätzlich kann er eine hohe Trogge (z.B. XVI) als Spielpartner wählen.
  • Der Spielbestimmende Spieler beginnt das Spiel

Spielregeln für sechs Spieler (Mund, Bagat und Ausgeber)

  • Jeder Spieler erhält 10 Karten, der Kartengeber 12 Karten, er kann 2 nicht passende Karten ablegen (Schgart).
  • Bei diesem Spiel sind der Kartengeber, der Mund XXI und der Bagat ein Team. Hat der Kartengeber zufällig den Mund, würde der dritte Mitspieler fehlen. Als Ausgleich kann er einen König wählen (heischu). Sollte der Kartengeber den Mund und Bagat in seinem Spielblatt haben, wählt er 2 Könige als Helfer.
  • Hat ein Mitspieler beide Karten, (den Mund und den Bagat) in seinem Kartenblatt sagt er: ich widersäge und der Kartengeber wünscht einen König als Helfer. (Sollte der Spieler mit dem Mund und dem Bagat auch diesen König haben, muss er noch einmal widersäge).
  • Der Spieler neben dem Kartengeber beginnt das Spiel

Spielregeln für sieben Spieler (Narru, Tappinu)

  • Bei diesem Spiel ist der Narr die stärkste Trogge (stärker als der Mund XXI).
  • Jeder Spieler erhält 8 Karten, 6 Karten gehen verdeckt ins Tappi. Der Spieler, der den Narr hat, muss vorgewiesen werden, kann das Tappi holen und legt 6 nicht passende Karten ab. Ist der Narr im Tappi, kann ihn der Spieler neben dem Kartengeber holen, muss aber alleine ohne Helfer spielen.
  • Der Spieler mit dem Narr wählt eine hohe Trogge (Ausnahme Mund XXI) als Helfer. Der Helfer (z.B.XX) muss gewählt werden, bevor er das Tappi holt. Ist der (XX) im Tappi muss er ohne Helfer spielen.
  • Der Spieler mit dem Narr beginnt das Spiel.

Spielregeln für acht Spieler (Narru, Tappinu)

  • Bei diesem Spiel ist der Narr die stärkste Trogge (stärker als der Mund XXI).
  • Jeder Spieler erhält 7 Karten, 6 Karten gehen verdeckt ins Tappi. Der Spieler, der den Narr hat, muss vorgewiesen werden, kann das Tappi holen und legt 6 nicht passende Karten ab. Ist der Narr im Tappi, kann ihn der Spieler neben dem Kartengeber holen, muss aber alleine ohne Helfer spielen.
  • Der Spieler mit dem Narr wählt eine hohe Trogge (Ausnahme Mund XXI) als Helfer. Der Helfer (z.B.XX) muss gewählt werden, bevor er das Tappi holt. Ist der (XX) im Tappi muss er ohne Helfer spielen.
  • Der Spieler mit dem Narr beginnt das Spiel.

Das Schweizer Jassverzeichnis dankt Georg Burgener für die zur Verfügungstellung der Spielregeln und hoffen, dass das Spiel Trogggu weiterhin im Wallis erhalten bleibt.

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