Jassgeschichte: Die Jasskarten von Buttisholz und deren Folgen

Vor langer Zeit wurde im beschaulichen Luzerner Dorf Buttisholz Jasskarten produziert. Die Buttisholzer Jasskarten-Fabrik stand am Anfang eines Gross-Schmuggels, einer illegalen Hausdurchsuchung und den heute bekannten Deutschschweizer Jasskarten. Wie das geschah, können Sie hier lesen.

Buttisholzer Jasskarten

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts produzierte ein gewisser «A. Bühlmann» Jasskarten in Buttisholz. Die Bezeichnung «A. Bühlmann» wurde auf den Jasskarten von dazumal gedruckt. Vermutlich hiess der damalige Produzent Anton Bühlmann mit vollen Namen. Ganz sicher lässt sich dies aber heute nicht mehr beantworten.

Umzug nach Hasle bei Burgdorf

Bereits im Jahr 1870 zog Bühlmann von Buttisholz nach Hasle bei Burgdorf. Dreizehn Jahre später übernahm sein Mitarbeiter Mühlemann die Firma von Bühlmann. Mühlemann wiederum gründete die «Spielkartenfabrik Hasle bei Burgdorf».

Schmuggel von französischen Jasskarten

Vermutlich aus der Not heraus, setzte sich Mühlemann mit einem Westschweizer Geschäftsmann zusammen. Dieser verhalf ihm zu einem Druckauftrag für französische Karten. Damit die Jasskarten in Frankreich vertrieben werden konnten, wurden Sie unter einem französischen Firmennamen produziert und nach Frankreich geschmuggelt.

Diese Aktion sorgte bei den Franzosen für keine Begeisterung. Im Jahr 1886 kam es bei Mühlemann zu einer illegalen Hausdurchsuchung. Die betroffene französische Firma forderte einen Schadenersatz von 300’000 Franken. Was heute über 3 Millionen Franken entsprechend würde. Bezahlt wurde nur ein Bruchteilt von dieser Summe. Mühlemann wurde schliesslich zu einer Gefängnisstrafe verdonnert.

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Ursprung der heutigen Jasskarten

Die «Spielkartenfabrik Hasle bei Burgdorf» wurde mehrmals übergeben. Unter anderem an einen gewissen Jakob Peyer. Dabei wird angenommen, dass die Zeichnungen von Jakob Peyer als Vorlage für das heutige Kartenbild der deutschschweizer Jasskarten dienten.

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    Buch: Die Deutschschweizer Jasskarten vom 19. bis 21. Jahrhundert

    Die Quelle dieses Artikels ist das Buch «Die Deutschschweizer Jasskarten vom 19. bis 21. Jahrhundert». Das Buch wird vom Museum zu Allerheiligen Schaffhausen vertrieben. Personen, die Interesse an einem Buch haben, können sich bei Kurator Daniel Grütter melden.